Urlaub! Urlaub in Italien!

Im Jahr 2020 war das Planen von Urlauben und Reisen wirklich schwierig! Aufgrund der sich ständig ändernden Regelungen, Reisewarnungen, Ein- und Ausreisebestimmungen war es schwer zu bewerten, wie gut eine Urlaubsvariante tatsächlich ist.
So ist es auch meiner Partnerin Sylvia und mir gegangen.

Lange haben wir verschiedenste Varianten gesucht und bewertet - trotzdem ist immer eine Unsicherheit geblieben. Letztlich haben wir uns dafür entschieden, dass wir unbedingt selber mobil sein möchten, sodass wir im Falle des Falles jederzeit und mit eigenen Mitteln nach Hause kommen können. Kurz haben wir die Fahrt mit dem eigenen PKW in Betracht gezogen, bis uns dann die geniale Idee gekommen ist, ein Wohnmobil zu mieten und so nicht nur selber mobil, sondern auch von Hotels unabhängig zu sein.

Bei dieser Variante waren wir uns dann auch sicher, dass es eine gute Entscheidung ist!

Das Gefährt

Bei der Suche nach einem geeigneten Gefährt für unseren Camping-Urlaub haben wir vorerst hauptsächlich nach einem Van gesucht, da wir kaum Fahrerfahrung mit großen Fahrzeugen hatten und auch für die unterschiedlichen und teilweise beengten Straßenbedingungen in Italien gerüstet sein wollten.

Es hat sich jedoch herausgestellt, dass 2020 auch viele viele andere Menschen dieselbe “geniale” Idee hatten und die meisten Wohnmobilvermieter völlig ausgebucht waren. So mussten wir unsere Anforderungen anpassen und haben auch größere Wohnmobile in Betracht gezogen.

Schlussendlich haben wir ein Sunlight T69S gemietet.
Ein sehr komfortables, ja fast luxuriöses Wohnmobil, das unseren Camping- zu einem Glamping-Urlaub machte!

Sunlight T69S (Außenansicht) Sunlight T69S - Außenansicht

Sunlight T69S (Blick vom Einstieg nach hinten) Sunlight T69S - Blick vom Einstieg nach hinten

Sunlight T69S (Schlaf- und Sanitärbereich) Sunlight T69S - Schlaf- und Sanitärbereich

Sunlight T69S (Blick vom Schlafbereich nach vorne) Sunlight T69S - Blick vom Schlafbereich nach vorne

Die Dimensionen des Fahrzeuges (Länge ca. 7 Meter zzgl. Fahrradträger, Breite ca. 2,3 Meter, Höhe ca. 3 Meter) haben uns zu Beginn etwas verunsichert. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass wir auf unserer Route grundsätzlich keine Schwierigkeiten damit hatten.

Die Route

Klausen

Nach ein paar Stunden Fahrt war es fast Mitternacht und wir mussten einen Platz zum Übernachten suchen, da wildes Campen in Italien grundsätzlich verboten ist. Mittels der Apps Stellplatz-Radar und Google Maps fanden wir Gamp area sosta camper.

Das ist ein einfacher kleiner Campingplatz der zum viel besser ausgestatteten Hotel Camping Ansitz Gamp gehört. Dennoch hat man Strom, Frischwasser und kann das Grauwasser ablassen - nur Sanitäranlagen werden leider nicht geboten. Er befindet sich unterhalb der Autobahn und auch eine Eisenbahnstrecke verläuft in der Nähe, sodass man sich auf entsprechende Verkehrsgeräusche einstellen muss. In der Nacht war das allerdings überhaupt kein Problem.

Nach ein paar Stunden Schlaf und einem gemütlichen Frühstück, verließen wir den Campingplatz und den Ort Klausen und fuhren weiter Richtung Süden.

Marina di Massa

Die Reise führte uns in Richtung des Nationalparks Cinque Terre, wo wir oberhalb des Ortes Monterosso al Mare auf dem Area Sosta Camper - Il Poggio (Google Maps) übernachten wollten. Während der Fahrt riefen wir dort an und erhielten die Nachricht, dass der Platz für die nächsten Tage völlig ausgebucht ist.

Enttäuscht darüber, dass unser Reiseplan schon so bald nicht mehr hielt, nutzten wir wieder die beiden bereits oben angeführten Apps für die Suche und riefen einen Campingplatz nach dem anderen an.
Ein Camperparkplatz in La Spezia mit dem Namen Area Camper (Google Maps) hatte noch freie Plätze und so machten wir uns auf den Weg dorthin. Dabei kamen wir in die Gegend eines hässlichen Industriehafens und als wir das Einfahrtstor erreichten schwanden alle Bleibegelüste.
Hohe Zäune, ein gefängnisartiges Tor und davor zahlreiche recht zwielichtig wirkende Menschen.

Irritiert von diesem Anblick, stellten wir uns nach der nächsten Kreuzung an den Straßenrand und diskutierten ob wir dennoch hier bleiben oder lieber weiterfahren wollen.
Wir entschieden weiter Richtung Süden zu fahren und den Besuch des Nationalparks einige Tage später bei der Rückfahrt einzuplanen.

Erneut suchte Sylvia nach einem freien Stellplatz auf der Strecke und führte einige, leider erfolglose Telefonate.
Bei einem Anruf hatte sie dann die geniale Idee zu fragen, “Wissen Sie einen Campingplatz, der noch freie Plätze haben könnte?” und bekam so den Tipp, bei Camping Taimi (Google Maps) anzufragen.
Und dieser Tipp war Gold wert, denn auf diesem Platz waren tatsächlich noch Plätze frei - sehr schöne Plätze noch dazu. Unter Schatten spendenden Bäumen und teilweise auf Gras. Außerdem war dieser Platz gut ausgestattet, hatte neue und saubere Sanitäranlagen und ein ausgesprochen gutes Restaurant.

Wir entschieden hier für zwei Nächte zu bleiben.

Gleich am Abend unserer Ankunft gönnten wir uns ein sehr leckeres Essen im Restaurant des Campingplatzes.

Essen im Taimi Restaurant

Da es schon spät war, verließen wir den Platz danach nicht mehr sondern setzten uns neben unser Glamping-Wohnmobil und genossen den angenehmen Abend bei einem Glas Wein.
Geschmälert wurde der Genuss nur durch die zahlreichen Gelsen - und das nicht nur auf diesem Campingplatz, diese kleinen Stechmücken haben uns leider auf der gesamten Reise begleitet.

Am nächsten Tag sattelten wir unsere Fahrräder und fuhren Richtung Meer. Dazu mussten wir eine längere Strecke auf einer sehr breiten und stark befahrenen Straße zurücklegen was nicht gerade sehr angenehm war.
Wann immer es möglich war, fuhren wir abseits der großen Haupt- auf Nebenstraßen und fanden so einen angenehmeren Weg entlang dem Strand Richtung Marinella di Sarzana und auch das NiNi Restaurant, in dem wir unser Mittagessen hatten.
Hinweis! Wer sich hier Spaghetti und einen Insalata Mista bestellt darf sich nicht wundern, wenn er den Salat nicht zu den Spaghetti serviert bekommt. Die Spaghetti sind nämlich der erste Hauptgang (Primo piatto) und der Salat - der echt GROẞE Salat - wird als zweiter Hauptgang (Secondo piatto) serviert. Das verhält sich übrigens auch bei Spaghetti (primi) und Fischsuppe (secondo) so!

Nachdem wir gut und absolut mehr als ausreichend gegessen hatten, fuhren wir mit den Fahrrädern weiter und erreichten Fiumaretta di Ameglia. Dort fanden wir einen kleinen, zum ins Wasser gehen einladenden Strandabschnitt - leider aber auch ein Schild, das genau das verbietet. So fuhren wir weiter, wieder ein Stück auf der Hauptstraße und deckten uns schließlich in Ameglia mit Proviant für den Abend ein. Am Rückweg zum Campingplatz machten wir noch einen Abstecher nach Bocca di Magra - ein sehr idyllisches kleines Dorf mit sehr nettem Hafen, den wir von der anderen Seite der Mündung des Flusses Magra bereits gesehen hatten.

Zurück am Campingplatz verstauten wir unseren Proviant und montierten die Fahrräder wieder auf den Träger, denn am nächsten Tag sollte es wieder weiter gehen.

Pisa

Schon im Vorfeld haben wir in Pisa einen Campingplatz entdeckt, der einerseits nahe dem berühmten schiefen Turm (italienisch Torre Pendente) liegt und der auch noch einen freien Platz für uns hatte. So steuerten wir direkt das Camping Village Torre Pendente (Google Maps) an.

Auch dieser Campingplatz war recht schön und sauber. Er ist recht groß und bietet neben Stellplätzen auch Mobilehomes an. Den schiefen Turm erreichten wir zu Fuß in etwa 15 Minuten. Überraschenderweise hielten sich dort die Touristenmassen in Grenzen, sodass wir uns gut bewegen und gute Fotos machen konnten.

Pisa - Schiefer Turm

Ich kannte den Turm nur von Bildern und habe mich schon sehr darauf gefreut, ihn endlich live zu sehen!
Das Areal, auf dem der Turm gemeinsam mit dem Battistero di San Giovanni und der Cattedrale di Pisa steht, ist sehr sauber und gut gepflegt. Auch die Fassaden der Gebäude wurden bestimmt erst vor kurzem gereinigt, denn die Steine aus weißem Carrara-Marmor leuchteten regelrecht in der Sonne.
Jedenfalls wurde meine Erwartung mehr als erfüllt und ich war und bin beeindruckt von diesem Anblick!

Im Anschluss schlenderten wir noch weiter durch die Stadt, tranken Kaffee und deckten uns am Rückweg zum Wohnmobil im Supermarkt Pam mit diversen Lebensmitteln ein. Obwohl der Weg vom Supermarkt zum Wohnmobil gar nicht mehr weit war - die 6x2 Liter Wasser waren schwerer als gedacht!

Zum Abendessen reservierten wir einen Tisch im Il Peperoncino (Google Maps), einem äußerst guten kleinen Restaurant nahe des Turms. Wir wurden vom Besitzerehepaar äußerst freundlich bedient und das Essen war hervorragend!

Il Peperoncino - Trüffelsteak

Il Peperoncino - Panna Cotta

So war es absolut verständlich, dass im Il Peperoncino alle Tische besetzt waren und einige Menschen auf einen freien Tisch gewartet haben. Warum im Restaurant gegenüber wohl gähnende Leere geherrscht hat und laufend 2-3 KellnerInnen aktiv versucht haben, Gäste ins Restaurant zu locken….?

Da wir der Meinung waren am Vortag alles Wichtige von Pisa gesehen zu haben, sind wir schon am nächsten Tag wieder weitergefahren - allerdings erst nach einem gemütlichen und ausgiebigen Frühstück. Der Campingplatz erlaubte den Aufenthalt am Abreisetag nämlich bis 15 Uhr.

San Gimignano

Auf der Fahrt nach San Gimignano kamen wir erstmals auf kleinere Straßen abseits der Autobahnen. Hier zeigte sich, ob wir auch alles gut befestigt bzw. verstaut hatten, denn wir wurden mit unserem Wohnmobil immer wieder ordentlich durchgeschüttelt.

Da der anvisierte Campingplatz Il Broschetto di Piemma zwischen 13 und 15 Uhr geschlossen war, wir aber genau zu dieser Zeit ankamen, fuhren wir zum benachbarten Area Di Sosta Camper S. Lucia, wo wir glücklicherweise einen freien Platz fanden. Es handelt sich hier um einen einfachen Camperparkplatz, bei dem man bei Einfahrt ein Ticket zieht und das vor dem Ausfahren am Automaten bezahlt.

Erneut haben wir unsere Fahrräder aktiviert um ins doch ein Stück entfernte San Gimignano zu gelangen.

San Gimignano

Die Stadt der Türme, wie San Gimignano auch genannt wird, liegt auf einem Hügel und besitzt einen mittelalterlichen Stadtkern der seit 1990 zum UNESCO Weltkulturerbe zählt.

San Gimignano - Stadtkern

Zahlreiche Geschäfte bieten die unterschiedlichsten Produkte an. So bekommt man von den kitschigsten Touristensouvenirs über Trüffelpestos bis zu Lederhandtaschen alles. Da wir nicht zum Einkaufen da waren, kann ich keine fundierte Aussage über das Preisniveau machen. Ich gehe aber davon aus, dass man Schnäppchen am ehesten abseits der Hauptwege macht.

Abseits der Touristenmassen fanden wir auch eine kleine Vinothek mit dem Namen D! Vineria enoteca (Google Maps), wo wir eine ausgezeichnete Platte mit Prosciutto, Wurst und Käse aus der Region sowie ebenso ausgezeichnete Weine in gemütlicher Atmosphäre serviert bekamen.

Platte mit regionalem Prosciutto und Käse

Wir verbrachten den anfangs noch lauen Abend am Camperparkplatz mit Würfelpoker und Wein im Freien und auch viele andere Camper, die sich hier ihren Platz gesucht hatten, saßen neben ihren Wohnmobilen zusammen. Da es keine Sanitäranlagen gibt, war es sehr vorteilhaft selber ein WC mitzuführen - dafür kamen wir mit 10€ für eine Übernachtung sehr günstig davon.

Am Morgen fuhren wir dann weiter Richtung Siena, das wir im Vorbeifahren besichtigen wollten. Da uns der am Standtrand liegende Camperparkplatz zu teuer war (fix 20€, egal ob man 24 oder nur 2 Stunden bleibt), versuchten wir - leider vergeblich - in der Stadt selbst einen Parkplatz zu finden. Etwas verärgert über die Situation und die hupfreudigen AutofahrerInnen, brachen wir unseren Besuch in Siena ab und fuhren direkt weiter nach Piombino zum Hafen.

Dort waren wir nun zu früh und mussten ein paar Stunden auf die Fähre warten, was wir am Area Sosta Camper Alvin machten, der unmittelbar vor dem Hafen liegt. Für 2,50€ pro Stunde konnten wir hier auf einem recht kahlen Gelände parken. Es gab keine Sanitäranlagen, allerdings die Möglichkeit Frischwasser zu holen, abzuwaschen und sogar Strom. Wir nutzten die Zeit um etwas zu essen und die Sonne zu genießen. Außerdem bereitete ich mich seelisch drauf vor mit dem großen Wohnmobil auf die Fähre zu fahren, was ich mir aufgrund einer vergangenen Fährenfahrt recht unangenehm ausgemalt habe.

Es war dann aber nahezu harmlos - siehe weiter unten!

Isola d’Elba

Die italienische Insel Elba ist Teil der Toskana und nach Sizilien und Sardinien die drittgrößte Insel Italiens. Sie hat eine Fläche von 224 km² und ist am höchsten Punkt, dem Monte Capanne, 1019 m hoch.

Anreise

Die Anreise auf Elba ist problemlos mit der Fähre von Piombino aus möglich. Sowohl normale PKW als auch Wohnmobile können auf der Fähre transportiert werden, wobei das Befahren der Fähre eventuell etwas Geschick erfordert.

Die Fähre von Corsica Ferries, mit der wir gefahren sind, mussten die Wohnmobile zum Schluss und im Rückwärtsgang befahren - eine Möglichkeit auf der Fähre zu wenden gab es nicht. Das hatte allerdings den Vorteil, dass wir am Zielhafen von Portoferraio als Erstes und vorwärts von Board fahren konnten und so dem chaotischen Kreuz und Quer, das beim “Entladen” der Fähre häufig entsteht, weitestgehend entkamen.

Camping Scaglieri Village

Aufgrund der Verspätung der Fähre kamen wir erst gegen 21:30 Uhr beim Campingplatz Camping Scaglieri Village (Google Maps) an. Freundlicherweise hat die Dame an der Rezeption für uns länger gewartet und so konnten wir noch reinfahren.

Ein Angestellter in einer Art Golfwagen eskortierte uns nach der Anmeldung zu unserem Stellplatz - DAS WAR EINE HERAUSFORDERUNG! Der Campingplatz ist in Terassenform angelegt und der Fahrweg zu den Stellplätzen in Serpentinen geführt. Mit unserem großen Wohnmobil und bei Dunkelheit war das Einfahren alles andere als einfach. Bei jeder Kurve erwartete ich Kratzgeräusche und sah schon die Notwendigkeit, die Vollkaskoversicherung in Anspruch nehmen zu müssen. Immer wieder musste ich ein Stück zurück setzen um die Kurve zu schaffen und der schon ungeduldige Angestellte, welcher vermutlich schon nach Hause wollte, gab auch nur mehr hektische Anweisungen - mit Geduld und dem Ignorieren einiger seiner Kommandos hat es dann aber schließlich geklappt und wir waren froh, das Wohnmobil unbeschadet eingeparkt zu haben.

Den nächsten Tag verbrachten wir ganz gemütlich und erkundeten nach dem Frühstück das Gelände und den Strand.

Spiaggia di Scaglieri Der Strand von Scaglieri vom Wasser aus. In der Mitte des Bildes am Hügel kann man die Stellplätze des Campingplatzes erkennen.

Der Strand war sauber, der Weg ins Wasser sehr seicht und die Temperatur des Wassers sehr angenehm - perfekt! Dort konnten wir das Meer wirklich genießen. Zuerst das Schwimmen im Meer und danach die wunderschöne Abendstimmung und den Sonnenuntergang, den wir von der gemütlichen Piccolo Bar aus beobachteten.

Spiaggia di Scaglieri - Abendstimmung

Monte Cabanne

Nach einem gemütlichen Tag war es an der Zeit sich wieder einmal sportlich zu betätigen. Wir planten mit unseren Mountainbikes zur Seilbahn, der Cabinovia Monte Capanne (Google Maps) zu fahren und mit dieser den Gipfel des Monte Capanne zu erklimmen.

Aus welchen Gründen auch immer hat das Planen einer Fahrradstrecke mit Google Maps in Italien so gut wie nie funktioniert, daher haben wir es mit dem Fußweg versucht. Wir dachten, dass wir auch für Wanderwege gut gerüstet sind.

Der erste Teil der Strecke führte uns auf der Hauptstraße in Richtung Procchio. Die Straße ist etwas schmäler als es z.B. Bundesstraßen bei uns in Österreich sind, der Verkehr auf diesem Abschnitt ist stark und (vor allem) die italienischen AutofahrerInnen tragen zusätzlich dazu bei, dass wir uns mit dem Fahrrad auf dieser Strecke nicht sehr wohl gefühlt haben. Oft wurden wir mit sehr wenig Seitenabstand überholt. Entweder weil Gegenverkehr kam, das Überholmanöver vor einer Kurve gestartet wurde oder die AutofahrerInnen aus welchen Gründen auch immer dachten, dass man RadfahrerInnen knapp überholen sollte.
Jedenfalls waren wir sehr froh darüber, als wir die Hauptstraße verlassen konnten!

Weiter ging es auf Nebenstraßen, dann über Schotterpisten und einem schon recht steilen, aber zumindest betonierten Weg, bis wir dann zu einem Wanderweg kamen. Und dort war es mit dem Radfahren leider vorbei - sehr steil und felsig ging es den Berg hinauf. Ein E-Mountainbiker aus der Schweiz kam zufällig zur gleichen Zeit dort an und gemeinsam mussten wir feststellen, dass wir eine andere Route brauchten.

Schließlich fanden wir eine und machten uns wieder auf den Weg. Auf dieser Strecke gab es nur vereinzelt ein paar Stellen wo wir die Mountainbikes über felsigen Untergrund tragen mussten, ansonsten kamen wir gut voran. Stetig ging es bergauf und nach der schweißtreibenden Fahrt erreichten wir schließlich die Talstation der Seilbahn.

Cabinovia Monte Capanne - Talstation

Schon bei der Planung fanden wir die gelben Stehgondeln für maximal zwei Personen sehr spannend und die Fahrt damit war ein tolles Erlebnis. Eine ungetrübte Sicht in alle Richtungen ermöglichte ein paar schöne Schnappschüsse und am Gipfel wurden wir mit einem atemberaubenden Panorama belohnt.

Isola d'Elba - Panorama

Nachdem wir uns am Gipfel etwas ausgeruht und die Insel von oben betrachtet hatten, machten wir uns wieder auf den Weg nach unten. Wir wollten unseren Campingplatz unbedingt vor Einbruch der Dunkelheit erreichen und tunlichst vermeiden, zu dieser Zeit auf der zuvor beschriebenen Hauptstraße mit dem Rad unterwegs zu sein.

Dabei kam uns die Idee nach Marciana Marina zu fahren und dort nach einem Taxi zu suchen, das uns mit sammt unserer Mountainbikes wieder zum Campingplatz bringt. So würden wir die Hauptstraße generell vermeiden und unser Sportpensum hatten wir ja auch bereits erreicht.
Von der Talstation der Seilbahn bis Marciana Marina führt eine recht gut ausgebaute und spärlich befahrene Straße, sodass wir den Ort in kürzester Zeit erreichten.

Marciana Marina

Unten angekommen stellten wir fest, dass Marciana Marina einen sehr schönen Hafen mit Badestrand besitzt, weshalb wir uns die willkommene Abkühlung dort nicht nehmen ließen. Nach der äußerlichen folgte auch noch die innerliche Abkühlung mit einem Eis aus der Gelateria La Svolta (Google Maps) - sehr empfehlenswert!

Marciana Marina

Was dann allerdings nicht klappte war ein Taxi zu finden, das uns mit unseren Rädern zurück bringt. Die Hoffnung, dass wir bei der Touristeninformation die nötigen Informationen erhalten, hat sich leider zerschlagen. Wir wurden nur an ein örtliches Taxiunternehmen verwiesen. Dort versuchte ich mit meinen spärlichen Italienischkenntnissen dem ausschließlich italienisch sprechenden Herrn zu vermitteln was ich möchte. Auch wenn mir das gelungen ist - er konnte uns nicht transportieren.

Uns blieb nichts anderes übrig als sich mit den Rädern wieder auf den Weg zu machen.

Zu Beginn lief alles noch recht gut. Als wir dann allerdings den stark befahrenen Abschnitt der Hauptstraße erreichten mussten wir feststellen, dass dieser jetzt noch stärker befahren war und das Radeln überhaupt keinen Spaß mehr machte sondern recht gefährlich geworden ist.
Irgendwann war es Sylvia zu unsicher und sie blieb stehen und bat mich eine Lösung zu finden.

Im ersten Moment völlig planlos entdeckte ich am gegenüberliegenden Parkplatz ein Wohnmobil mit einem tiroler Nummernschild und montierten Fahrradträger, bei dem die Türen offen standen. Ich ging hin und das sehr freundliche Paar war sofort bereit uns die letzten paar Kilometer mitzunehmen.

Leider weiß ich keine Namen, sage aber an dieser Stelle nochmals “VIELEN DANK!” dafür!

Wir ließen den anstrengenden Tag mit einem guten Abendessen ausklingen!

Portoferraio

Am folgenden Morgen weckte mich Sylvia gut erholt und voll motiviert. So gern ich die Erholung und Motivation mit ihr geteilt hätte, an diesem Tag ging das leider nicht, denn ich hatte eine geschwollene Backe und konnte durch die Schmerzen nicht gut schlafen. Da es in den ersten Stunden des Tages nicht besser wurde, wandte ich mich an die Rezeption des Campingplatzes, die mir freundlicherweise einen Termin im Zahnambulatorium von Poliambulatorio MedicArt (Google Maps) noch am selben Tag vereinbarte.

So machten wir uns mit einem gerufenen Taxi auf den Weg nach Portoferraio, das wir uns sonst vermutlich gar nicht angesehen hätten.

Portoferraio

Der Taxifahrer brachte uns zur Altstadt am Hafen. Von dort aus spazierten wir durch die Gassen, kamen am Palazzina Napoleonica dei Mulini vorbei und gingen weiter auf der Via del Falcone, die unterhalb der Festung Forte Falcone verläuft. An manchen Stellen bietet sich hier ein sehr schöner Ausblick aufs Meer bzw. über die Stadt selbst.

Portoferraio

Nach Kaffee- und Getränkepausen machten wir uns auf den Weg zum Zahnarzttermin. Trotzdem das Ambulatorium etwas außerhalb der Stadt liegt, legten wir den Weg zu Fuß zurück. Wenn man das nicht macht versäumt man aber auch nichts, denn die Straßen sind hier verkehrsstark und industriedominiert - abgesehen davon, dass Zahnprobleme ohnehin verzichtbar sind!

Die Behandlung im Zahnambulatorium zu bewerten fällt mir etwas schwer. Zwar waren der Arzt (sprach etwas Englisch) und die Assistentin (sprach etwas Deutsch) sehr bemüht, allerdings musste ich doch auch immer wieder konkrete Behandlungswünsche äußern. Hätte ich das nicht gemacht, wäre ich vermutlich nur mit dem Rezept für ein Antibiotikum wieder entlassen worden. So wurde zumindest noch ein Röntgen und eine Desinfektion im Mund gemacht.
Beim Verlassen von MedicArt musste ich noch die Arztrechnung bezahlen und ließ uns ein Taxi rufen. Das brachte uns zuerst zu einer Apotheke, wo ich mir die Medikamente holte und dann weiter zurück zum Campingplatz.

Glücklicherweise wirkten die Medikamente recht gut und so begann die Schwellung schon sehr bald abzuklingen.

Den Abend sowie den nächsten Tag verbrachten wir wieder im Umkreis des Campingplatzes, starteten den Tag mit Schwimmen im Meer, mieteten ein Tretboot und besuchten wie fast jeden Tag die Piccolo Bar.

Spiaggia di Scaglieri - Piccolo Bar

Am Samstag war es dann soweit und wir verließen den Campingplatz wieder. Bei Tageslicht gestaltete sich das Manövrieren mit dem Wohnmobil viel einfacher und so waren wir rasch auf dem Weg zum Elba Camper Park, der gleich neben dem Flugplatz der Insel liegt.

Elba Camper Park

Der Elba Camper Park (Google Maps) dürfte zu einer Firma gehören, die mehrere Transportdienste im Zusammenhang mit dem Flughafen durchführt. Auf dem Gelände befinden sich jedenfalls Busse, LKW und Kleintransporter, sodass die Stellfläche für Wohnmobile nur einen kleinen Teil des gesamten Areals ausmacht.

Nachdem wir aber die einzigen Wohnmobilgäste waren, hatten wir diese Fläche für uns alleine und das fanden wir sehr angenehm.
Wir parkten nahe dem sehr rudimentären Sanitärgebäude, hatten dort Stromanschluss und einen Schlauch zum Auffüllen des Frischwassertanks.

San Piero in Campo und Sant’Ilario in Campo

Am ersten Tag machten wir gleich wieder eine Ausfahrt mit den Mountainbikes zu den Orten San Piero in Campo und Sant’Ilario in Campo. Beide Orte liegen auf dem Hügel und so machten wir uns wieder auf eine schweißtreibende Radtour gefasst.

Auch diesesmal verwendeten wir Google Maps und ließen uns eine Route für Fußgänger berechnen. Anfänglich lief alles recht gut, doch erneut kamen wir zu einem Punkt, an dem wir mit den Fahrrädern nicht mehr weiterkamen.

Steiler Fußweg nach San Piero in Campo Sieht auf dem Bild harmloser aus als es ist!

Wir prüften die Umgebung nach einer Alternativroute, entschlossen uns aber letztendlich dazu unsere Räder über den Fußweg zu schieben, da dieser nur ca. 600-700 m lang war. Ich bin sehr froh über diese Entscheidung, denn so hatten wir einen tollen Ausblick über die Bucht von Marina di Campo.

Bucht von Marina di Campo

Schon beim Aufstieg über den steinigen Pfad hörten wir immer wieder laute Motorengeräusche als wäre in der Nähe eine Rennstrecke. Am Ende des Pfades erfuhren wir auch den Grund - auf der Straße, auf der auch wir unsere Fahrt fortsetzen wollten, war gerade eine Rallye am Laufen. Vor uns baumelte ein Absperrband im Wind und ein Streckenposten gab uns zu verstehen, dass wir hier nicht weiter dürfen.

“Was bedeutet das jetzt? Müssen wir wieder zurück?”
Vielleicht war es der verzweifelte Blick von uns - der Streckenposten führte jedenfalls einen Funkspruch und teilte uns dann mit, dass wir nur noch drei Fahrzeuge abwarten müssten und dann doch auf der Straße weiterfahren können. Das war eine gute Nachricht und wir nutzten die Wartezeit um uns etwas zu erholen und die Fahrzeuge zu betrachten.

Rallye

Nach dem dritten Fahrzeug durften wir schließlich auf die Straße und fuhren weiter nach San Piero in Campo, einem kleinen verschlafenen Ort nahezu ohne Tourismus. Vielleicht war es auch deshalb so ruhig, weil es um die Mittagszeit war und alle Siesta hielten. Unsere Wasservorräte waren jedenfalls schon fast aufgebraucht und so machten wir uns auf die Suche nach einem Restaurant um etwas zu trinken. Dabei mussten wir feststellen, dass die meisten noch geschlossen hatten und erst am Abend wieder öffneten.
Beim Ristorante Pizzeria L’Ottavo versuchten wir dennoch unser Glück. Die freundiche Dame, die sich gerade um die Tische kümmerte und nur italienisch sprach, sah uns die Erschöpfung an und erfüllte uns den Wunsch nach “due birre”, was ich sehr nett fand und mich deshalb gerne mit einem großzügigen Trinkgeld bei ihr bedankte.

San Piero in Campo

Erholt und re-hydriert fuhren wir weiter nach Sant’Ilario in Campo. Dabei kamen wir bei ein paar Teilnehmern der Rallye vorbei und sahen, dass auch ein Österreicher aus Tirol dabei war. Der Ort Sant’Ilario in Campo lässt sich ebenfalls mit klein und verschlafen beschreiben. Lediglich das Motorengeräusch der Rallyefahrzeuge durchbrach manchmal die Stille.

Sant'Ilario in Campo

Nach einem kurzen Spaziergang durch den Ort, stärkten wir uns mit einem Snack im Ristorante Pizzeria La Fonte (Google Maps), bevor wir in der örtlichen Vinothek Wein und Prosecco kauften und diese dann in den Satteltaschen am Fahrrad zurück zum Wohnmobil transportierten.

Die schon erwähnten sehr rudimentären Sanitäranlagen des Elba Camper Park hatten leider keine Duschen, allerdings stand auf der Wiese des Camperbereichs eine einfache Gartendusche und die war genau richtig um den Schweiß des Tages wieder los zu werden. Danach setzten wir uns mit den Campingsesseln etwas entfernt vom Wohnmobil hin, hatten einen guten Blick auf die Berge und die Sterne und ließen so den Abend mit Prosecco ausklingen.

Marina di Campo und La Via dei Rosmarini

Am letzten Tag auf Elba fuhren wir erneut mit den Rädern aus - diesmal nach Marina di Campo, das wir am Vortag schon von oben gesehen hatten.

Wir kamen zur Mittagszeit an und entschieden gleich nach der Ankunft etwas zu essen.
Sofort merkten wir, dass dieser Ort stark touristisch erschlossen ist. Zum einen sahen wir natürlich eine Menge Touristen selbst, zum anderen war es an der Art und Vielzahl an Geschäften erkennbar und nicht zuletzt an den Preisen - in San Piero in Campo haben wir gefühlt die Hälfte bezahlt.

Nach dem Essen waren schon die ersten Vorboten für schlechtes Wetter erkennbar und so haben wir uns nach einem kurzen Besuch des Hafens zur La Via dei Rosmarini aufgemacht, um dort noch ein paar Schritte zu wandern.

Marina di Campo - Hafen

Nach einem kurzen Zwischentopp am Strand, bei dem Sylvia in die mittlerweile schon recht heftigen Wellen gesprungen ist, erreichten wir den Rosmarinweg. Wir ließen unsere Räder zurück und marschierten einen Pfad entlang, der an der Küste durch Rosmarin führt, bis wir zu einer beeindruckenden felsigen Bucht kamen.

La Via dei Rosmarini

La Via dei Rosmarini

La Via dei Rosmarini

Als wir gerade ein paar Fotos an der Küste schossen, hörten wir schon das erste Donnergrollen und beschlossen uns gleich wieder auf den Rückweg zu machen, um dem Gewitter zu entgehen. Leider erwischte uns der Regen bereits als wir noch auf dem Weg zurück zu den Fahrrädern waren. Wir warteten unter einem Baum auf das Nachlassen des Regens, eilten dann weiter zu unseren Rädern und fuhren sofort los in Richtung des Camperparks.

Erneut erwischte uns ein Regenguss, der diesmal deutlich heftiger ausfiel als zuvor. Schon ziemlich durchnässt flohen wir unter das Dach der Gästeterrasse eines Restaurants am Strand und warteten wieder auf eine Regenpause.

Marina di Campo - Gewitter

Als wir meinten, dass ein günstiger Zeitpunkt gekommen war, fuhren wir rasch los um die letzten 2 km hinter uns zu bringen. Auch diesmal hat uns der Regen erwischt und wir kamen völlig nass beim Wohnmobil an.

Etwas später hat es dann endlich aufgehört zu regnen und wir haben alles für die Abfahrt am nächsten Tag zusammengepackt.

Abreise

Bei der Abreise entschieden wir uns für eine Fähre von Blu Navy. Diese war um einiges größer als die Fähre bei der Anreise und transportierte sogar LKW mit Anhänger. Eine Besonderheit dieser Fähre war, dass sie auf beiden Seiten ein Tor hatte, sodass wir alle vorwärts hinein und bei der Ankunft im Zielhafen ebenfalls vorwärts hinausfahren konnten.

Blu Navy Fähre (Portoferraio -> Piombino)

Wir haben die Empfehlung, 75 Minuten vor Abfahrt am Hafen zu sein, eingehalten und waren so das erste Fahrzeug auf der Fähre. Beim Verlassen der Fähre hat sich dann allerdings ein ungeduldiger Italiener unter lauter Kritik des Fährenpersonals vorgedrängt und uns so den ersten Platz geraubt.

Desenzano del Garda

Da die Wettervorhersage für Norditalien durchwegs schlecht war, beschlossen wir den aufgeschobenen Besuch des Cinque Terre sein zu lassen und in Richtung Gardasee zu fahren, da es dort noch am besten zu sein schien. Vor uns lag also eine mehrstündige Fahrt, die recht gut verlief.

Am späten Nachmittag erreichten wir den Ort Desenzano del Garda beziehungsweise den etwas außerhalb gelegenen Camperpark Area Sosta Camper La Spiaggia (Google Maps) mit recht einfachen Sanitäreinrichtungen (eine Dusche, bei der man laufend einen Knopf drücken muss um warmes Wasser zu bekommen und ein Hock-WC).

Wir machten uns frisch und gingen zu Fuß in das Ortszentrum, das wir nach gut einer halben Stunde erreichten, und hatten dann die Qual der Wahl um ein passendes Restaurant für das Abendessen zu finden. Im Ort gibt es zahlreiche Restaurants und es dauerte eine ganze Weile, bis wir bei der La Taverna del Garda (Google Maps) ankamen.

La Taverna del Garda

Wir waren sehr zufrieden mit dem Essen, dem Wein und dem Grappa - nur der Verdauungsspaziergang zurück zum Wohnmobil war dann doch noch sehr weit.

Sirmione

Als (verspätete) Frühstücksdestination gedacht, hielt uns dieser Ort leider länger als geplant.

Aber alles der Reihe nach…

Mit dem Wissen, dass man in die Altstadt von Sirmione nicht mit dem Auto und schon gar nicht mit dem Wohnmobil fahren darf, haben wir uns den nähesten Parkplatz gesucht der auch für Wohnmobile tauglich ist.
Über Google Maps habe ich den Parcheggio Monte Baldo entdeckt, der nahe dem Zugang zur Altstadt liegt und (zumindest auf den Satellitenfotos vom September 2020) eindeutig über einen Camper-Bereich verfügt.

Diese Information (sowie auch die Fotos) dürften allerdings veraltet gewesen sein, weshalb uns ein Wärter beim Versuch den Parkplatz zu befahren höflich darauf hingewiesen hat, dass wir mit dem Wohnmobil hier nicht parken können.
So haben wir umgedreht und sind etwa 2 Kilometer zurück zum Parcheggio Via Ederle gefahren, den wir bei der Hinfahrt bereits entdeckt hatten und der tatsächlich einen ausgewiesenen Wohnmobilbereich besitzt.

Dort haben wir einen Parkschein am Automaten gekauft und sind mit den Fahrrädern zurück in die Altstadt gefahren - zumindest VOR die Altstadt, denn auch mit Fahrrädern darf man nicht hinein.

Sirmione selbst liegt am Ende einer langen und schmalen Landzunge, ist eine malerische Ortschaft mit schmalen Straßen, vielen alten Gebäuden und ist umgeben vom Wasser des Gardasees.
Das schätzen allerdings auch sehr viele andere Menschen was den Ort zu einem wahren Touristenmagneten macht. Viele Menschen schieben sich durch die Gassen und zahlreiche Boutiqen, Souvenir-Shops, Cafés und Restaurants mit teilweise aufdringlicher “Hintergrundmusik” bemühen sich sehr, einem jeden etwas tolles zu verkaufen.

Wir haben Bar Restaurant Scaligeri (Google Maps) ausgewählt und ein gutes Frühstück gegessen, bevor wir noch ein paar Schritte durch die Gassen gemacht und Mitbringsel eingekauft haben.

Bar Restaurant Scaligeri - Frühstück

Da bereits wieder Regen zu erwarten war, haben wir uns aber nicht mehr lange aufgehalten und sind mit den Rädern zurück zum Wohnmobil.

Ohne das weiter ausführen zu wollen, mussten wir unseren Aufenthalt auf dem Parkplatz aus gesundheitlichen Gründen dann leider verlängern.
Durch einen fußläufig in ca. 10-15 Minuten erreichbaren Supermarkt, hat es uns in dieser Zeit glücklicherweise an nichts gefehlt.

Bis Mitternacht war der Parkplatz gebührenpflichtig, von 0 bis 7 Uhr morgens dann frei. Leider funktionierte es beim Automaten nicht, ein Ticket zu kaufen, das bis zum späteren Vormittag des nächsten Tages gilt. Man musste ein Ticket bis Mitternacht kaufen und dann um 7 Uhr aufstehen und ein neues holen.

Am nächsten Morgen entschieden wir dann, den Urlaub um einen Tag zu verkürzen und früher nach Hause zu fahren. Das war auch eine recht gute Idee, denn das Reinigen des Wohnmobils hat doch deutlich länger gedauert als gedacht und so konnten wir das in Ruhe erledigen.

Das Resümee

  1. ItalienerInnen sind flotte und risikofreudige AutofahrerInnen
    Tempolimits werden scheinbar als Mindestgeschwindigkeit interpretiert. Im Baustellenbereich auf einer Autobahn mit einer 60 km/h Beschränkung bin ich laut Tachometer 80 km/h gefahren und wurde trotzdem noch angehupt - und zwar von einem LKW.
    Zudem konnte ich auf normalen Straßen mit Gegenverkehr sehr häufig beobachten, dass Überholmanöver vor unübersichtlichen Kurven gestartet werden. Bitte daher unbedingt aufmerksam und bremsbereit fahren!
  2. Für RadfahrerInnen wird es manchmal eng
    Tendenziell habe ich die Straßen schmäler empfunden als bei uns in Österreich. Das Fahren mit dem Wohnmobil war allerdings nie wirklich ein Problem. Lediglich auf kurvigen Straßen ist es wichtig auf entgegenkommende Busse und LKW zu achten und im Zweifelsfall abzubremsen oder ganz anzuhalten.
    Für RadfahrerInnen sieht es nochmal anders aus!
    Speziell auf stärker befahrenen Straßen wird man natürlich häufig von anderen Fahrzeugen überholt. Dabei ist mir aufgefallen, dass ItalienerInnen meist mit geringerem Seitenabstand überholen als AutofahrerInnen aus anderen Ländern und so werden RadfahrerInnen dann auch trotz Gegenverkehr überholt.
    Darauf sollte man sich einstellen wenn man auf solchen Straßen mit dem Fahrrad unterwegs ist. Außerdem empfehle ich, sich einen Rückspiegel fürs Fahrrad zu besorgen wodurch man auch die Geschehnisse hinter sich besser im Blick hat.
  3. Wie überall - Touristenfalle vs. Hinterland
    Sobald eine Gegend touristisch erschlossen ist, muss man mit höheren Preisen und teilweise unfreundlicherem Personal rechnen. Das ist keine Überraschung sondern ohnehin überall gleich.
    Ich empfehle jedenfalls auch in abgelegenen kleinen Dörfern Halt zu machen. Die Gastfreundlichkeit ist dort meist höher und man bezahlt viel weniger!
  4. Es rumpelt auf den Straßen
    Weite Strecken haben wir auf den teilweise mautpflichtigen Autobahnen zurückgelegt. Hier hatte ich den Eindruck, dass die mautpflichtigen Autobahnen in besserem Zustand waren als die mautfreien. Auf den kleineren Landstraßen hingegen hat es teilweise schon heftig gerumpelt. Hier empfiehlt es sich darauf zu achten, dass alle Gegenstände im Fahrzeug gut befestigt bzw. verstaut und dass die Türen der Kästen bzw. des Kühlschranks verriegelt sind.
  5. Stechattacke
    Selten sind uns soviele Gelsen begegnet wie auf dieser Reise. Daher für ausreichend Insektenspray und Gel zur Behandlung der Stiche sorgen.
    Wir haben auch einen Stift benutzt, der den Stich erhitzt und so den Juckreiz vermindert. Das hat überraschend gut funktioniert.
  6. Wir werden es wieder tun!
    Die Reise mit dem Luxuswohnmobil hat uns sehr viel Spaß gemacht und wir haben bereits beschlossen, dass wir das auf jeden Fall wieder machen werden!

Sylvia & Markus